Deutsche Einheit

Die Nationalhymne im Radiowecker

Von Fabian Köster

Seit Anfang September war ich (damals 16) nun hier, und bisher wars auch ganz gut so, hier; Die kurz nach Beginn des kalten Krieges einsetzendn Bemühungen um die sog. deutsch-französische Freundschaft waren auch an meiner Schule nicht spurlos vorrübergegangen, und ich hatte - nachdem meine Eltern sich jahrelang erfolglos bemüht hatten - mich endlich nach einem 14-tägigen Besuch von Franzosen an unserer Schule bereit erklärt, ein dreimonatiges Gastspiel an der “Ècole Internat Rudolph Steiner Laboissiérre-en-Théle” zu wagen.

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Freundinnen

Von Heidrun Schaller

Dreimal waren sie Hand in Hand um das Brandenburger Tor gelaufen, sie konnten es nicht fassen, sie mussten es beschwören wie im Märchen. Die magische Zahl drei. Wenn danach immer noch alles so war, wie es gewesen war, dann war es Wirklichkeit. Wahrhaftig wahr. Die Wiedervereinigung, es gibt sie. Mit der S-Bahn die Strecke über Friedrichstraße fahren, einfach so weiter: keine Schikane, keine Grenze. Jederzeit! Unfassbar! Seit 1953, als sie mit ihrer Familie rüber gemacht hatten, war Petra alleine diesen Weg, diese Einbahnstraße von West nach Ost gegangen, hat sich den zahlreichen Schikanen ausgesetzt und ist doch immer und immer wieder gekommen, um die alte Schulfreundin Barbara und deren Familie und Schwester zu besuchen.

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Spottgedichte

Von Lutz Menard

Volkskammerwahl März 1990 Zum ersten Male ohne Hammer rief man das Volk zur Wahl der Kammer. Die Farben waren buntgemischt, viel stumpfer Lack nur aufgefrischt, jedoch ein westlich angehauchtes Rötlich erwies sich später fast als tödlich. So gingen denn auch die Prognosen mit Hochdruck in die Schlotterhosen! Man wählte den, der mehr versprach, und sparte sich das Ungemach, die Rechnung nachzukontrollieren, ließ lieber sich vom Schein verführen. Dem Kandidaten Böhme, Ibrahim*,

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Zwischen Baum und Borke (Leseprobe)

Von Edith Fuchs

Roman Leseprobe: Daß etwas Altes, Erneuerungsbedürftiges in unserem Land zu Ende ging, merkte ich deutlich und ganz persönlich bei unseren monatlichen Frauentreffen. Jedesmal fehlten mehr. Das war kein Wunder. Regelrecht vernarrt war ich in das Feindbild unserer politischen Gegner; und so drehte sich unsere Diskussion im Kreis, war unproduktiv. Ich konnte ihnen weder das politisch gute Gefühl, noch das vereinsmäßig gute Gefühl, das Gefühl der Geborgenheit, des Aufgehobenseins erhalten. Am Ende blieb Leere und Hohlheit in den Worten, in den Gedanken.

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Soziale Plastik. Die Kunst der Allmende

Zum 30. Todestag von Joseph Beuys.

Die Reise nach Jerusalem

Roman

Ich bin doch auch ein Hitlerjude

Witze im 3. Reich