BRD

Die Nationalhymne im Radiowecker

Von Fabian Köster

Seit Anfang September war ich (damals 16) nun hier, und bisher wars auch ganz gut so, hier; Die kurz nach Beginn des kalten Krieges einsetzendn Bemühungen um die sog. deutsch-französische Freundschaft waren auch an meiner Schule nicht spurlos vorrübergegangen, und ich hatte - nachdem meine Eltern sich jahrelang erfolglos bemüht hatten - mich endlich nach einem 14-tägigen Besuch von Franzosen an unserer Schule bereit erklärt, ein dreimonatiges Gastspiel an der “Ècole Internat Rudolph Steiner Laboissiérre-en-Théle” zu wagen.

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Eine Geschichte von unten

Von Andrea Heinisch-Glück

Vorher und nachher ist es immer dunkel. Wegen der Nacht. Damit aber die dort wissen, wo oben und unten ist, haben sie sich die ganze Grenze hell erleuchtet. Für das Oben haben sie kleine Türme gebaut, in denen sie sitzen und herunter schauen können. Für das Unten haben sie sich einen Liegespiegel mit Rollen und einer langen Stange dran gebastelt. Da müssen sie sich nicht auf den kalten und dreckigen Boden legen und können trotzdem das Auto von unten sehen.

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Geh doch nach Drüben!

Von Dieter Deinert

Eine Polemik Wie vermisse ich diesen Satz, vermisse dieses Signal des Stammtisches, der großformatigen Zeitung, diese weiße Fahne der Dummheit, die immer dann aufgezogen wurde, wenn die Argumente nicht mehr ausreichten. Nicht, daß ich diesem Rat gefolgt wäre. Der Unterschied zwischen “Real existierendem Sozialismus” und “Kapitalismus mit menschlichem Antlitz” war mir sehr wohl bekannt. “Im Kapitalismus beutet der Einzelne die Massen aus. Im Sozialismus ist es genau umgekehrt.” Treffender als in diesem alte DDR-Witz kann niemand beschreiben, was östlich der Elbe lief.

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November

Von Margret Metz

Der Arzt kam diesmal ohne Mundschutz. “Ansteckend sind Sie nicht”, sagte er. Aber davon fühlte ich mich auch nicht besser. Ich wußte, daß ich schwer krank war, wahrscheinlich schwerer, als ich überhaupt wissen wollte. Abgesehen von meiner Schwäche und den diffusen körperlichen Beschwerden gingen merkwürdige Dinge in mir vor. Vertraute Worte fielen mir entweder nicht mehr ein, oder ich konnte keine Verbindung zu ihrer Bedeutung herstellen. Die eigene Telefonnummer war mir entfallen.

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Soziale Plastik. Die Kunst der Allmende

Zum 30. Todestag von Joseph Beuys.

Die Reise nach Jerusalem

Roman

Ich bin doch auch ein Hitlerjude

Witze im 3. Reich