Annemie Fetten Winklhofer

Der letzte Wagon

Von Annemie Fetten-Winklhofer

Fortsetzung von »Pusteblumen im Winter« Sonderzug ins Land des Lächelns Wieder einmal stehen wir in trostloser Dunkelheit und klammer eisiger Kälte mit unseren Gepäckballen und Koffern auf einer fremden Straße in einer Stadt, von der wir nur den Namen kennen: Neuwied. Wir strecken unsere steif gewordenen Glieder nach dieser nervtötenden nächtlichen Busfahrt. Neuwied. Wir sind sozusagen rausgeschmissen worden. Alle sind ausgestiegen, auch die Männer in Zivil. Die werden schon wissen, wie es für sie weitergeht.

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Der zweite Wunsch.

Von Annemie Fetten-Winklhofer

Es ist der Tag vor Heiligabend. Die Dämmerung ist hereingebrochen. Der Schnee vor der Tür löst sich langsam in kleine Rinnsale auf. Drinnen bei Großmutter ist es so richtig gemütlich. Das heruntertropfende Wachs der roten Kerzen im Adventskranz, der Duft der Bratäpfel und das ausströmenden Aroma des knisternden kleinen Tannenzweiges auf der Platte des Kamins vermitteln den Duft, der die Großmutter jedes Jahr in der Weihnachtszeit begleitet hat. Und nun soll sie wieder einmal erzählen, wie das “damals” war, Weihnachten 1945.

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In 14 Tagen ist alles vorbei

Von Annemie Fetten-Winklhofer

Die großen Schulferien sind verlängert worden. Klasse! Diese gute Botschaft hat sich herumgesprochen wie ein Lauffeuer. Da kommt Freude auf. Ich besuche das 3. Schuljahr in der Volksschule in Bochum-Weitmar. Heute, am 1. September 1939, weile ich schon drei lange Wochen in Ferien bei unserer Oma in Essen-Schonnebeck. Ich will aber nach Hause! Meine beiden Brüder sind bei den anderen Großeltern in Essen auf der Margarethenhöhe in Ferien. Aber was ist heute, am 1.

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Kein Großangriff

Von Annemie Fetten-Winklhofer

In jener Nacht im März 1942, als unsere Mutter mich wach rüttelt, fliegen bereits britische Bomberverbände das Ruhrgebiet an. »Los Lore, aufstehen. Jeden Moment kann es Fliegeralarm geben. Im Radio ist bereits Feindeinflug gemeldet worden. Steh auf!« »Ach, lass mich doch schlafen. Vielleicht gibt es ja gar keinen Alarm!« Ich dreh mich wieder auf die Seite. Mama wird ärgerlich: »Los, raus aus den Federn!« Sie zieht das Oberbett weg und ich rolle mich verdrießlich im Trainingsanzug aus dem Bett.

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Pusteblumen im Winter

Von Annemie Fetten-Winklhofer

Iversheim bei Münstereifel kurz vor Kriegsende Kann man das Leben nennen, das wir hier führen, Anfang Februar 1945? Mit “wir” meine ich unsere übrig gebliebene kleine Familie: die Mama, den Hubert, unser Baby Brigitte und mich. Wir atmen noch in einem ständig von der feindlichen Artillerie beschossenen kleinen Dorf in der Voreifel. - Ja, Iversheim gibt es noch! In den verbauten engen kleinen Fachwerkhäusern ohne Kanalisation leben Menschen - an der Ley, eigentlich müsste es heißen “An der Erft”, denn diese plätschert ins Dorf hinunter.

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Soziale Plastik. Die Kunst der Allmende

Zum 30. Todestag von Joseph Beuys.

Die Reise nach Jerusalem

Roman

Ich bin doch auch ein Hitlerjude

Witze im 3. Reich