Alois Eder

Bachabkehr 1934

Von Alois Eder

Bachabkehr ist sonst nur einmal im Jahr, ein Fressen für Anrainer, zappelnde Fische auf plötzlicher Ebbe im Bett des Mühlbachs, man braucht sie nur zu greifen. Eine Woche steht still die Kette der Mühlen, in hohen Stiefeln waten die Fischer. Bachabkehr, die Kette der Mühlen steht still, man greift sich die Müllner, die zusammengerottet versucht haben, eine Brücke zu halten, als der Bürgerkrieg schon verloren war. Geflohen dann, die Dämme entlang,

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Erwachen 1946

Von Alois Eder

Abschied nehmend geht entlang Dr. Morgenstern die Kremsergasse ihre Aura nochmals witternd bang weil er ja die Stadt nun doch verlasse. Seitdem man die Juden boykottiert hat ein Rechtsanwalt hier keine Bleibe, wo man jede Wand beschmiert damit man sie ja rasch vertreibe. Ungewiss scheint ihm das Los, das in Palästina ihn erwartet, Hier, St. Pölten schien Abrahams Schoß, Heimatliebe ist ihm eingeartet. Einsicht hat auch eine Zeit gebraucht, dass es mit der Gegenliebe hapert

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Ländliche Idylle '30

Von Alois Eder

Eltbogen ist schon lange überfällig, die Meisterin lugt oft besorgt zum Fenster, weils Abend wird und sich das Wirtshaus füllt und bald die Tagediebe trunken ausspeit. Die wohlfeil für drin ausgebrachte Runden, ihr Mütchen vor dem Judenhaus zu kühlen, Eltbogen ihr “Juda, verrecke!” schreien. Der Lehrling sieht vom Dachfenster die Kumpel vom Fußballplatz, vom Samstagskorso wieder, erkennt die heisern Stimmen auch im Dunkeln, für die der neue Sport einfach Gaudee ist,

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Soziale Plastik. Die Kunst der Allmende

Zum 30. Todestag von Joseph Beuys.

Die Reise nach Jerusalem

Roman

Ich bin doch auch ein Hitlerjude

Witze im 3. Reich